Förderverein für Schwerkranke

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18.10.2007 - Pressebericht: „Schwerkranke und Sterbende betreuen“
aus der Zeitung „Der neue Tag“

Schwerkranke und Sterbende betreuen
Schmerztherapie wichtiges Aufgabengebiet der Palliativmedizin – 250 Zuhörer bei Vortrag

Neustadt/WN. (prh) Die Palliativstation im Neustädter Krankenhaus rückt wieder in greifbare Nähe. Mit zwei Paukenschlägen trat der „Förderverein für Schwerkranke“ erstmals groß an die Öffentlichkeit.

Vorsitzender Dr. Helmut Hofmeister gab zu Beginn der Info-Veranstaltung am Dienstagabend bekannt, dass für 50 Prozent der Gesamtkosten, die wohl fast an die Ein-Millionen-Euro- Grenze reichen werden, eine ministerielle Zusage vorliege. Außerdem gab es eine 50000-Euro-Spende (Pressebericht vom 18 10 2007 - "50 000 Euro Spende der Familie Winkler).

Fleißg Spenden sammeln

Gut 250 Interessierte waren in die Stadthalle gekommen. Die erste Veranstaltung habe man im Vorfeld bewusst in die Kreisstadt gelegt in der Überzeugung, dass man der Eröffnung der Station schon sehr nah sein könnte. Diese habe sich jedoch noch nicht realisieren lassen, da sich bisher die finanziellen Möglichkeiten nicht so dargestellt hätten wie ursprünglich geplant. „Mit der 50-prozentigen finanziellen Absicherung der Gesamtkosten durch die Regierung sieht es nun ganz anders aus“, freute sich der Weidener Hofmeister. Der Förder- verein habe weiterhin die Aufgabe, Spenden zu sammeln. Die Aktivitäten seien bisher sehr erfolgreich gelaufen.

    Zweiter Bürgermeister Rupert Troppmann dankte dem Förderverein, der sich dieses schwierigen Themas angenommen und es sich zur Aufgabe gemacht habe, die Klinik auf dem Felixberg zu erhalten. Stellvertretender Landrat Willi Neuser sah in der Tatsache, dass politische Mandatsträger aus den Landkreisen Neustadt und Tirschenreuth sowie aus Weiden vertreten waren, „eine notwendige Zusammenarbeit in der Region“. Es solle das erwachsen, für das wir eine Verpflichtung hätten.

    Im Mittelpunkt stand ein Vortrag von Dr. Peter Gruß, erfahrener Neurochirurg und Palliativmediziner aus Regensburg, zum Thema „Palliativmedizin heute – die ambulante und stationäre Betreuung Schwerkranker“. Der Mediziner, der 13 Jahre Chefarzt der Neuro- chirurgie und fünf Jahre Leiter der Palliativstation im Klinikum der Barmherzigen Brüder war, sagte: „Trotz aller diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten hat die moderne Medizin ein großes Problem, nämlich mit dem Tod und Sterben umzugehen.“

    Dieser Tatsache habe sich Cicely Saunders in London gewidmet und 1967 ein Hospiz gegründet – die Keimzelle der modernen Palliativmedizin. Diese habe die Aufgabe, Schwer- kranke und Sterbende zu betreuen, bei denen die moderne Medizin keine therapeutische Option mehr habe.

Als Person akzeptieren


Ein wichtiges Aufgabengebiet sei hier die Schmerztherapie. Hier gebe es heute gute Möglich- keiten zur Linderung. Die Betroffenen würden aber häufig vor allem unter der psychischen Belastung leiden. Für das Palliativ-Team sei es oftmals schwierig, sich auf die Ängste, Verzweiflung und auch Wut des Patienten einzustellen. Gruß’ Rat: „Wir müssen den kranken Menschen als Person akzeptieren.“
  
    Wichtig sei es auch, die Angehörigen mit einzubeziehen. Neben Schwerkranken ohne therapeutische Option gebe es viele, denen man noch helfen könne.

    Im Entlassmanagement müssten mit den Angehörigen alle Eventualitäten durchge- sprochen, Pflegedienste und Hausärzte ausreichend informiert werden. „Wenn nichts mehr hilft, hat die Station die Aufgabe, den Sterbenden und seine Angehörigen angemessen zu begleiten“ – vom langsamen Absetzen der Medikamente bis zum Weglassen von Flüssigkeit am Ende.



Trotz aller diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten hat die moderne Medizin ein großes Problem, nämlich mit dem Tod und Sterben umzugehen. - Professor Peter Gruß








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