Wichtige Begleiter Weiden, (rdo) Schmerzen lindern, Wünsche erfüllen - kurz: dem Leid zum Trotz ein erträgliches Lebensende ermöglichen. Das ist das Ziel des Fördervereins für Schwerkranke der Kliniken Nordoberpfalz AG. Und darum ging es auch bei der zweiten Jahresveranstaltung des Vereins unter der Leitung des Vorsitzenden Dr. Helmut Hofmeister in der Klinikums-Cafeteria. Dr. Wolfgang Schulze als Leiter der Palliativstation Bayreuth erläuterte dabei als Referent die Beschwerden in der letzten Lebensphase. Es gebe viele Wege, Schmerzen zu behandeln, so Dr. Schulze: körperlich, psychisch, sozial und spirituell. Und dies sei wichtig. Mit rechtzeitigem Beginn könne nämlich die spätere Medikation verringert werden. Daneben litten die Patienten jedoch oft auch an Schwäche, Appetitlosigkeit, Übelkeit und Schlafstörungen. Dr. Schulze illustrierte zudem mit Bildern das Leben auf der Bayreuther Station. Besonders Enkelkinder wurden dort für Ablenkung sorgen und Lebensmut in einer schwierigen Situation geben. Auch der Frage „Was kommt nach dem Tod?" werde intensiv nachgegangen.
Eine andere Form der Behandlung stellte anschließend Dr. Hans Dworzak aus Mühldorf am Inn "vor: Die ambulante palliative Versorgung zu Hause. Nach seiner Erfahrung sei es für die Patienten vor allem wichtig, nicht allein und an einem vertrauten Ort zu sein. Ebenfalls bedeutend sei es, unerledigter Dinge zu regeln, aber auch, Wünsche erfüllt zu bekommen. Dies könnten ganz simple Dinge sein, erläuterte Dr. Dworzak, beispielsweise ein Bad oder eine Nacht im Freien und der Kontakt mit Haustieren.
„Wer sich als Arzt, Schwester, Pfleger, Seelsorger oder Angehöriger den Fragen und Nöten eines unheilbar kranken Menschen stellt, oder mit ihm kommuniziert, nimmt vor allem eine Rolle wahr: Die wichtige Rolle des Begleiters", unterstrich der Mediziner noch einmal die Bedeutung von zwischenmenschlichen Kontakten in solchen Phasen.
Ein guter Grund also, die Arbeit des Vereins zu loben. Und genau das tat Schirmherr und Oberbürgermeister Kurt Seggewiß anschließend in seinem Grußwort: „Der Förderverein setzt mit seiner ethischen und moralischen Verpflichtung ein Zeichen für gelebte Solidarität." In der heutigen schnelllebigen Zeit komme es auf jeden einzelnen an, der hilft, sagte Seggewiß weiter.
In der Diskussion am Ende ging es dann vor allem um Fragen zur Patientenverfügung. Man sollte sich frühzeitig mit dem Gedanken auseinandersetzten, sich mit jemanden darüber unterhalten und den Ort bekanntgeben, wo die Verfügung zu finden ist. Außerdem würden Krankenkassen und Pflegeversicherung helfen, sagte Diskussions-Moderator Professor Dr. Hans-Ulrich Lehmann.
Dr. Hans Dworzak (links) und Dr. Wolfgang Schulze (rechts) sprachen über stationäre und ambulante Palliativmedizin. Die Moderation übernahmen Prof. Dr. Hans-Ulrich Lehmann und Dr. Susanne Kreutzer. Bild: Dobmeier |