Simulator für die Schulung Weiden, (rdo) Es gibt ihn, den für die Ausbildung von Medizinern perfekten „Patienten". Er heißt „Advanced Life Support (ALS) Simulator". Die hochtechnisierte „Puppe" läutet nun bei den Kliniken Nordoberpfalz eine neue Ära der Weiterbildung ein. Dieses „Phantom", das hier so harmlos im Bett liegt, atmet sogar, hat einen tastbaren Puls. Es ist für manche Überraschungen gut, die Mediziner in Stress versetzt: Die Zunge schwillt an, Luftwege blockieren. Atemgeräusche und Herztöne sind zu deuten, ein EKG auszuwerten. Die Palette der Möglichkeiten ist nahezu grenzenlos. Neben Infusionen und Medikamentengabe sind Übungen zur Sicherung der Atemwege durch Koniotomie (Luftröhrenschnitt) möglich. An dieser „Übungsperson" lassen sich viele NotfaUsituationen trainieren, die Szenen besprechen und etwaige Fehler analysieren.
Hilfe vorausplanen
Das Wunderwerk der Simulationstechnik haben die Kliniken dem Förderverein für Schwerkranke zu verdanken. Vorsitzender Dr. Helmut Hofmeister machte es möglich, dass der Verein die Kosten von 16 729 Euro übernehmen konnte. Dr. Manfred Hausel, der Ärztliche Direktor der Kliniken AG, betonte, dass die Simulationspuppe rund 280 Ärzten sowie der Intensivpflege und Anästhesie zur Verfügung stehe. Sie solle Teamarbeit und Kommunikation unter den Notfallhelfern, das Ressourcenmanagement, die Situationsanalyse und Vorausplanung fördern. Sie diene auch der Nachbesprechung mit Leistungskontrolle.
Ärztin Eva Sicklinger und Krankenschwester Claudia Anzer bewältigten bei der Präsentation eine Notfallsituation am ALS-Simulator, die Dr. Florian Neuhierl, der Leiter der Sektion Notfallmedizin, erläuterte.
Dr. Hausel stellte den Gästen die neu gestaltete Onkologie vor, die in die Räume der ehemaligen Unfallchirurgie einzog. Er dankte dem Verein, der sich auch hier finanziell engagiert hatte. Täglich kommen bis zu 25 Personen zur ambulanten Chemotherapie. In dezenten Blau- und Grün-Tönen ist ein Raum mit beruhigendem Ambiente entstanden. Nach einem Bluttest mischt die Krankenhausapotheke in Reinraumkabinen die Infusionssubstanzen.
Der Förderverein für Schwerkranke will weitere Vorhaben unterstützen, benötigt dazu jedoch Spenden auf das Konto 105 841 bei der Sparkasse Oberpfalz Nord (BLZ 753 500 00).
Die Spitze des Fördervereins für Schwerkranke am Bett ihres „Patienten". Ihr ALS-Simulator bietet neue Möglichkeiten der Ausbildung. Eva Sicklinger und Claudia Anzer (von links) behandeln das „Phantom". Bilder: Dobmeier
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