Mehr Lebenszeit ist ein Geschenk Neustadt/WN. (ma) Mit einem Brückenteam aus einem Arzt und einer Pflegekraft möchte die Palliativstation des Krankenhauses Neustadt ihren Wirkungskreis ausweiten. Die Betreuung Schwerkranker soll künftig auch in anderen Häusern der Kliniken Nordoberpfalz, aber auch in Altenheimen und im privaten Wohnraum angeboten werden. Dr. Susanne Kreutzer, die ärztliche Leiterin der bayernweit als beispielhaft geltenden Einrichtung in der Kreisstadt, sagte dies am Donnerstag, als außergewöhnlicher Besuch ins Haus stand: Sternekoch Thomas Kellermann von der Burg Wernberg war gekommen, um dem Förderverein einen Scheck über 4500 Euro zu überreichen – den Reinerlös eines Benefizessens, zu dem am 29. April 180 Gäste ins Klinikum Weiden gekommen waren. Jeder von ihnen hatte 50 Euro bezahlt. Kellermann und seine Crew hatten unentgeltlich gearbeitet, Künstler und Service-Personal waren ohne Bezahlung aktiv. Nach Abzug aller Kosten blieben 4500 Euro übrig, berichtete Norbert Tannhäuser, der Hauptorganisator des Events. Dr. Helmut Hofmeister vom Förderverein für Schwerkranke erinnerte sich an den Abend als ein großartiges Erlebnis und dankte den Verantwortlichen für die Organisation. Da konnten Hofmeisters Vereinskollegen Waltraud Koller-Girke und Bernhard Steghöfer nur zustimmen. 300 000 Euro hat der Verein bisher zusammengebracht, rechnete Klinikumsvorstand Josef Götz vor. Dieses Geld komme Menschen in ihrem letzten Lebensabschnitt zugute, wusste Götz. Im Schnitt drei Monate Dr. Susanne Kreutzer berichtete, dass die palliative Betreuung das Leben von schwer kranken Krebspatienten im Schnitt um drei Monate verlängern kann – das sei vergleichbar mit den Erfolgen einer Chemotherapie. Um erfolgreich in diesem Bereich zu arbeiten, brauche es vor allem Zeit für die Patienten, also Personal. Die Spendengelder des Fördervereins flössen hauptsächlich in diesen Bereich. Jetzt werde man mit einem Brückenteam nach draußen gehen, um auch Menschen in anderen Kliniken des Verbunds, in Altenheimen und im privaten Umfeld ambulant zu unterstützen. An Thomas Kellermann gerichtet, sagte die Ärztin: „Sie leben für die Genüsse und spenden Geld für uns. Es ist schön, wenn sich junge Leute, die Mitten im Leben stehe, für eine Palliativstation engagieren.“ Sternekoch Thomas Kellermann übergab den Erlös des Benefizessens in der Palliativstation. Von links: Norbert Tannhäuser, Waltraud Koller-Girke, Josef Götz, Kellermann, Dr. Helmut Hofmeister, Bernhard Steghöfer, Dr. Susanne Kreutzer und Stationsleiterin Beate Spickenreuther. Bild: M. Ascherl
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