Zehn sonnige Südzimmer Palliativ-Station am Neustädter Krankenhaus erwartet im Juli die ersten Patienten Neustadt/WN. (man) „Bisher liegen wir im Zeitplan“, freut sich technischer Leiter Georg Schmauß bei der Besichtigung der Großbaustelle im Krankenhaus. Hier entsteht seit Anfang Januar eine der größten Palliativ-Stationen in Bayern. Wenn alles gut läuft, können im Juli die ersten Patienten kommen. Palliativmedizin ist kein „letzter Dienst“ und auch keine Rehabilitation. Ziel der neuen Akut-Einrichtung ist die Stabilisierung Schwerkranker in physischer und psychischer Hinsicht. Abhängig von der „Grundkrankheit“ nimmt der Leidensweg Betroffener oft einen denkbar unterschiedlichen Verlauf. Mit Krankheit leben Der Therapiezweig, den es in Deutschland seit 25 Jahren gibt, soll beispielsweise Schmerzen lindern, Erleichterung bei gravierenden Beschwerden schaffen, sprich die Kranken in die Lage versetzen, mit ihrer Krankheit zu leben. Die durchschnittliche Verweildauer auf bayerischen Palliativstationen liegt bei ungefähr zehn Tagen. Im Idealfall werden die Patienten so eingestellt, dass sie ihren häuslichen Alltag wieder bewältigen und vom Hausarzt weiterbehandelt werden können. Die Beibehaltung der Lebensqualität und die Unterstützung für Angehörige gehören ebenfalls dazu. Seelsorgerischer Beistand und die Begleitung durch Hospizdienste sind ein selbstverständlicher Bestandteil des Konzepts. Im Verbindungstrakt zur BRK-Rettungswache entstehen auf einer Fläche von knapp 700 Quadratmetern zehn Einzelzimmer in Südlage mit behindertengerechter Nasszelle. Jeder Raum hat einen Balkon, der breit genug ist, dass auch das Bett draußen stehen kann. Die Zimmer sind groß genug, damit auch ein Angehöriger mit übernachten kann. Begleitpersonen können aber auch anderweitig untergebracht werden. Die Palliativstation hat aber noch mehr Besonderheiten zu bieten, etwa eine Küche, in der sich Patienten selbst etwas zubereiten können. Auch ein Raucherzimmer fehlt nicht. Raum der Stille Zurückziehen kann man sich in einen Raum der Stille, für den der Neustädter Künstler Max Fischer ein stilvolles Fenster gestalten wird. Das 20-köpfige Ärzte- und Pflegeteam wird mit einer speziellen Ausbildung auf sein Aufgabenfeld vorbereitet. „Wir werden die Mannschaft aus dem vorhandenen Personal rekrutieren“, informiert Josef Götz, Vorstandsvorsitzender der Kliniken Nordoberpfalz AG, der sich bei jenen Patienten für ihre Geduld bedankte, die in der Phase der Entkernung der früheren Gynäkologie unter dem Baulärmzu leiden hatten. Die ärztliche Leitung der Palliativstation hat Dr. Susanne Kreutzer. Das echte „Weidener Gewächs“ legt Wert auf die Feststellung, dass Palliativ-Medizin nichts mit Sterbehilfe zu tun habe: „Auf jeder Intensivstation sterben mehrMenschen.“ Die Baustelle der künftigen Palliativstation am Neustädter Krankenhaus besichtigten (von links) die Regionalleiter Alois Meindl und Otto Tafelmeyer, technischer Leiter Georg Schmauß, ärztliche Leiterin Dr. Susanne Kreutzer, Fördervereinsvorsitzender Dr. Helmut Hofmeister, Vorstandsvorsitzender Josef Götz sowie Waltraud Koller-Girke und Bernhard Steghöfer, ebenfalls vom Förderverein für Schwerkranke. Bild: man Förderverein braucht jeden Cent Nach der Gründung der Kliniken Nordoberpfalz AGunddemZusammenschluss der Häuser von Weiden, Neustadt und Vohenstrauß zu einer Organisationseinheit war der Weg geebnet, die lang gehegte Idee einer Palliativstation zu verwirklichen, die allerdings nicht nur mit öffentlichen Geldern realisiert werden kann. Knapp die Hälfte der 950 000 Euro will der „Förderverein für Schwerkranke“ auftreiben. Zurzeit sind „erst“ 150 000 Euro geschafft. Die großzügigste Überweisung kommt mit 50 000 Euro vom Parksteiner Unternehmer Walter Winkler. Fördervereins-VorsitzenderDr. HelmutHofmeister, Stellvertreterin Waltraud Koller-Girke und dritter Vorsitzender Bernhard Steghöfer freuen sich über jeden Cent, der auf dem Spendenkonto landet (105 841, BLZ 753 500 00, SparkasseOberpfalz Nord). (man) Der Download des Presseberichts erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Medienhauses "Der Neue Tag". Der Download des Presseberichts erfordert einen installierten Adobe Reader
|