Neue Lebensqualität für schwerkranke Patienten Palliativ-Station im Neustädter Kreiskrankenhaus wird heute eröffnet – Dr. Susanne Kreutzer ärztliche Leiterin Neustadt/WN. (man) Im Gesundheitswesen dominieren meist die negativen Schlagzeilen. Ein positives Signal kommt hingegen aus dem Neustädter Krankenhaus, in dem am heutigen Dienstag nach siebenmonatiger Bauzeit in einer Feierstunde die Palliativ-Station eröffnet wird. Mit zehn Betten ist sie eine der größten Einrichtungen ihrer Art in Bayern. Knapp eine Million Euro hat das Projekt gekostet, das schwerkranken Patienten Linderung und neue Lebensqualität verspricht. Die Palliativ-Medizin symbolisiert einen grundlegenden Gedankenwechsel in der Behandlung von Patienten, die an einer chronischen oder voraussichtlich tödlich verlaufenden Krankheit leiden. Ziel ist es, Betroffene soweit wieder herzustellen, dass sie mit ihren Beschwerden leben und den Alltag zu Hause oder im Altersheim bewältigen können. Sie sollen beispielsweise Schmerzen, Atemnot oder Schluckbeschwerden in den Griff bekommen, ohne der „Apparatmedizin“ ausgeliefert zu sein. Die Palliativ-Station arbeitet mit Sozialdiensten, Hospizvereinen und Altenheimen zusammen. Eingebunden in eine ambulante und stationäre Betreuung sind Hausärzte, Seelsorger und natürlich die Angehörigen. Die zehn sonnigen Einzelzimmer mit Balkon in Südlage haben eine behindertengerechte Nasszelle und Platz für ein Beistellbett. Es gibt ein gemütlich eingerichtetes Wohnzimmer und einen „Raum der Stille“, für dessen Ausgestaltung der Neustädter Künstler Max Fischer verantwortlich zeichnet. Zentraler Punkt ist ein farbiges Fenster mit diagonalen Strukturen. Im Wellnessbad sorgen ein Sternenhimmel und Entspannungsmusik für Wohlbefinden. In einer gut bestückten Küche können sich Patienten ihre Lieblingsgerichte selbst zubereiten oder sich dabei helfen lassen. Sogar ein Raucherzimmer zur Verfügung. In der Region gibt es Palliativ- Stationen nur in Regensburg und Bayreuth. Am Klinikum Amberg sind fünf Betten im normalen Klinikbetrieb integriert. 16 Pflegekräfte auf zwölf Vollzeitstellen nehmen sich viel Zeit für jeden Einzelnen. Die ärztliche Leitung hat Dr. Susanne Kreutzer, die sich von der Anästhesistin im Weidener Klinikum zur Palliativ-Medizinerin gewandelt hat. 500 000 Euro an Fördermitteln kamen von der Regierung der Oberpfalz. 50 000 Euro hat der Freistaat beigesteuert. Weit über 150 000 Euro hat bislang der Förderverein für Schwerkranke gesammelt – von der fünfstelligen Einzelüberweisung bis zum bescheidenen Obolus, den sich Senioren von der Rente abgezwackt haben. Viele Menschen haben mit Geld geholfen, viele Firmen mit Sachspenden. Und die Kliniken Nordoberpfalz AG war stets großer Rückhalt. Viele Ehrengäste kommen heute um 16 Uhr zur feierlichen Einweihung, die von der „Lobkowitzer Schlossmusik“ umrahmt wird. Ans Rednerpult treten Josef Götz, Vorstandsvorsitzender der Kliniken Nordoberpfalz AG, Vorstand Dr. Eibe Hinrichs, Aufsichtsratsvorsitzender OB Kurt Seggewiß, Ministerialdirigent Friedrich Seitz und der Vorsitzende des Fördervereins, Dr. Helmut Hofmeister. Die Bevölkerung zeigte beim „Tag der offenen Tür“ großes Interesse an der neuen Palliativstation des Neustädter Kreiskrankenhauses. Bild: Popp Der Download des Presseberichts erfolgt mit freundlicher
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