„Vorreiter auf neuen Wegen“ Festakt zur Eröffnung der neuen Palliativ-Station am Neustädter Krankenhaus Neustadt/WN. (man) Am Anfang stand ein Aktenvermerk des damaligen Verwaltungsdirektors des Weidener Klinikums, Hans Kaltenecker. Am Ende eines siebenjährigen, teils steinigen Weges feierte die Kliniken Nordoberpfalz AG am Dienstag die Eröffnung der Palliativ-Station am Neustädter Krankenhaus. Vorstandsvorsitzender Josef Götz freute sich, dass nun eine Versorgungslücke zwischen Regensburg und Bayreuth geschlossen ist. Götz betonte, dass im komplett umgebauten Trakt der ehemaligen Gynäkologie nicht die Vorbereitung auf das Sterben im Mittelpunkt stehe, sondern der Umgang mit den Symptomen einer chronischen oder auch tödlich verlaufenden Krankheit. Den Patienten solle eine möglichst hohe Lebensqualität zurückgegeben werden. „Wir sind Vorreiter im Beschreiten neuer Wege“, freute sich der Vorstandsvorsitzende. Er dankte allen, die ihren Beitrag geleistet haben, insbesondere dem Leiter des Hospizvereins Weiden-Neustadt, Heribert Stock, der mit hohem persönlichen Einsatz mitgeholfen habe, die Realisierung nach einer Phase des Stillstands im Jahr 2006 wieder in Gang zu bekommen. Aufsichtsratsvorsitzender Kurt Seggewiß zeigte sich stolz, „dass die gesamte Region hinter diesem Projekt steht.“ Sage und schreibe 2500 Besucher beim Tag der offenen Tür am Sonntag seien ein überwältigender Beweis dafür. Engagierte Befürworter Der Weidener Oberbürgermeister brach in seiner Rede vor zahlreichen Ehrengästen eine Lanze für das Krankenhaus an der Felixallee: „Kein Unternehmen investiert in einen Standort, den es aufgeben will.“ Ziel sei aber, mit den acht Einrichtungen in der Region in lebensfähigen Strukturen arbeiten zu können. Die Festansprache hielt Ministerialdirektor Friedrich Seitz, der betonte, dass das Staatsministerium für Arbeit- und Sozialordnung, Familie und Frauen sowie insbesondere seine Chefin Christa Stewens stets zu den engagierten Befürwortern des Projekts gezählt hätten. „Die Eröffnung der Palliativ-Station fällt in eine Zeit, in der heftig über Sterbehilfe diskutiert wird. Wer jedoch die Zulassung aktiver Sterbehilfe fordert, begibt sich auf eine abschüssige Bahn“, sagte Seitz, der den Ärzten und dem Pflegepersonal viel Einfühlungsvermögen, Stärke, aber auch Freude bei einer Arbeit wünschte, die in eine andere Richtung zielt, nämlich menschenwürdige Alternativen zu bieten und belastende Symptome wirksam zu kontrollieren. Rund 950 000 Euro wurden in den Bau der Palliativ-Station investiert. Gut die Hälfte hat die öffentliche Hand gegeben. Die Finanzierungslücke von 450 000 Euro zu schließen, hat sich der Förderverein für Schwerkranke auf die Fahnen geschrieben. Vorsitzender Dr. Helmut Hofmeister freute sich, dass mit 150 000 Euro das erste Etappenziel dieser schwierigen Aufgabe erreicht sei. Hofmeister dankte allen Spendern und Sponsoren. Der Förderverein stehe nun im Wort, weitere 300 000 Euro zu sammeln. Kirchlicher Segen Die seelsorgerische Betreuung der Palliativ-Station übernehmen Pater Siegmund vom Kloster St. Felix und die evangelische Pfarrerin Edith Lang. Die beiden Geistlichen erteilten der Einrichtung den kirchlichen Segen. Es gehe hier nicht darum, dem Leben mehr Tage, sondern den Tagen mehr Leben zu geben, sagte Lang. Die „Lobkowitzer Schlossmusik“ mit Willibald Wirth (links), Barbara Mädl und Martina Brenner umrahmte musikalisch den Festakt zur Eröffnung der Palliativ-Station am Neustädter Krankenhaus. Zahlreiche Ehrengäste staunten anschließend bei einem Rundgang über das gelungene Projekt. Bilder: Popp (2) Der Download des Presseberichts erfolgt mit freundlicher
Genehmigung des Medienhauses "Der Neue Tag". Der Download des
Presseberichts erfordert einen installierten Adobe Reader
|