Familie Schnur sammelt weiter Waldsassen/Neustadt/WN. (pz) Ein großformatiger symbolischer Scheck, auf dem sich mit wasserfestem Stift die Summe eintragen lässt, ist nicht mehr nötig. Denn der Vorstand des Schwerkrankenfördervereins der Kliniken Nordoberpfalz AG weiß auch so: Wenn sich die Familie Schnur in der Palliativstation angesagt hat, dann ist immer viel Geld im Spiel. Bei den zwei Weihnachtsmarkt-Wochenenden in Waldsassen waren Inge, Hans und Sara Schnur wieder mit ihrem Verkaufsstand vertreten – zum fünften Mal in Folge, mit großer Unterstützung von Verwandten und Freunden. Der Erlös kann sich sehen lassen: Den größten Teil des erwirtschafteten Geldes hatte die Familie bereits überwiesen – sage und schreibe 8300 Euro. Weitere 1200 Euro hatten die Waldsassener in einem weißen Umschlag mitgebracht. Macht summa summarum 9500 Euro, mit der die Familie den Schwerkrankenförderverein erneut unterstützt. Schicksalsschlag
Hintergrund des Engagements der Familie ist ein schwerer Schicksalsschlag: Am 11. März 2007 starb die ältere, damals 22-jährige Tochter Julia an Krebs. Die vielen Vorbereitungen rund um die Verkaufsaktion lassen die Angehörigen die Adventszeit leichter überwinden. Dass das ehrenamtliche Engagement auch nach Jahren uneingeschränkte Unterstützung findet, zeigte sich einmal mehr vor Weihnachten. „Die haben uns teilweise die Hütte weggedrückt“ schildert Sara Schnur den Zuspruch. Der sorgte für so großen Andrang, dass es dem Personal im Stand schon mitunter etwas mulmig wurde. Teils hatte es ständig geregnet, war das Wetter überhaupt nicht einladend. „Aber die Leute kamen trotzdem.“ Absoluter Renner: Der weiße Glühwein, zubereitet aus Grünem Veltliner. 300 Liter gingen an den beiden Wochenenden über die Verkaufstheke. Im Jahr zuvor waren es 280 Liter. „Das ist der persönliche Bezug zu Ihrer Familie“, so Vorstandsmitglied Waltraud Koller-Girke – und fand damit die Zustimmung von Vorsitzendem Dr. Josef Hofmeister und Stellvertreter Bernhard Steghöfer. Seitens der Mitarbeiter der Palliativstation dabei waren bei der Übergabe des Geldes ärztliche Leiterin Dr. Susanne Kreutzer sowie Stationsleiterin Beate Spickenreuther. Bei den 1200 Euro handelt es sich um mehrere Einzelbeträge, die der Familie seit Weihnachten überlassen worden sind. 500 Euro etwa gab an der Haustür ein Spender ab, der sich anstelle von Geschenken zum Geburtstag Spenden für die gute Sache gewünscht hatte. Bisher über 40 000 Euro
Immerhin sind es über 40 000 Euro, die die Waldsassener überwiegend aus den Erlösen der Verkaufsaktionen überreicht haben. Die Familie will auch weiterhin mit ihrem Stand beim Weihnachtsmarkt dabei sein, kündigte Inge Schnur an: „So lange wir fit sind funktioniert’s.“ In der Palliativstation nahm Schwerkrankenfördervereinsvorsitzender Dr. Helmut Hofmeister (Vierter von links) den Umschlag mit 1200 Euro in Empfang, weitere 8300 Euro hatte die Familie Schnur bereits überwiesen. Von links Inge und Sara Schnur sowie Dr. Susanne Kreutzer, von rechts Hans Schnur, Waltraud Koller-Girke, Bernhard Steghöfer und Stationsleiterin Beate Spickenreuther.
Bild: Zrenner
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