Hygiene ist Chefsache
Weiden. (rdo) Welche Anstrengungen das Klinikum in Sachen Hygiene an den Tag legt, erläuterte Ärztlicher Direktor Dr. Manfred Hausel in der Versammlung des Fördervereins für Schwerkranke. Bakterien und Pilze besiedeln die Haut. In der Darmflora des Menschen fänden sich 400 verschiedene Bakterienstämme und die Gesamtzahl der im Darm vorhandenen Bakterien sei zehnmal so hoch wie die Zahl der Körperzellen.
Am Klinikum sei die Hygiene Chefsache, erklärte Dr. Hausel. Alle Mitarbeiter und Ärzte seien für dieses Thema sensibilisiert. Das Klinikum halte die gesetzlichen Rahmenbedingungen bei der Krankenhaushygiene ein und komme dem Infektionsschutzgesetz mit Meldepflicht ordnungsgemäß nach. Ein sogenanntes Ausbruchs- Management koordiniere im Bedarfsfall schnelle Isolation, Reinigung und Desinfektion. „Es fehlen aber bundesweit 1300 Hygienefachkräfte“, sagte Dr. Hausel. Deshalb bilde die Kliniken Nordoberpfalz AG mit der „New Life“-Schulung in Neustadt nun selbst Hygienefachkräfte aus ganz Deutschland aus.
Auf eine Zuhörerfrage, ob der Erfolg der Hygienebemühungen messbar sei, erklärte der Ärztliche Direktor, dass der Verbrauch von Desinfektionsmitteln bei Personal, Patienten und Besuchern dank entsprechender Hinweise zur Handreinigung gestiegen sei. Bei Wundinfektionen schneide das Klinikum mit einem Wert von 0,9 Prozent in der deutschen Krankenhausstatistik sehr gut ab. Ein Wert von 2 bis 3 gelte hier als normal.
Dr. Hausel nannte als Ziel für die 2800 Klinikmitarbeiter vermeidbare Infektionen so unwahrscheinlich wie möglich zu machen. Zu den organisatorischen und materialspezifischen Maßnahmen zählten Hygienekommission, Dokumentation und natürlich die Einhaltung der Hygienestandards.
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