Weiter Hoffen auf Hospiz
Hauptversammlung des Fördervereins für Schwerkranke – Seit 2007 eine Million Euro verbucht
Weiden. (rdo) „Wir haben mit die
schönste und großzügigste Palliativstation in Bayern.“ Das hätten ihm
einige Kollegen in Gesprächen bestätigt, berichtete Klinikvorstand Josef
Götz bei der Hauptversammlung des „Fördervereins für Schwerkranke“. Der
gute Zustand der Station sei nicht zuletzt das Verdienst des Vereins. Dabei möchte der Zusammenschluss auch ein Hospiz St. Felix für die nördliche Oberpfalz unterstützen. Nur ist dessen Entstehen noch unklar. Das berichtete Dr. Frank Becker, Diözesangeschäftsführer der Malteser, bei dem Treffen. Die Verhandlungen darüber, bei denen die Krankenkassen die Finanzierung mittrügen und Mitspracherecht hätten, seien bisher wegen der ungeklärten Standortfrage nicht vorangekommen. Allerdings zeigte sich Dr. Becker zuversichtlich, dass mit neuen Vorschlägen eine Lösung gefunden werde. In ihrem Bericht nannte Vorsitzende Waltraud Koller-Girke den jüngsten Gesundheitstag einen „großen Erfolg“. Es liefen bereits Vorbereitungen für eine Neuauflage – diesmal mit dem Thema Demenz. 264 Mitglieder zählt der Verein derzeit, so Koller-Girke weiter. Zahlreiche Wohltäter hätten Geburtstage, Verkäufe und Ähnliches genutzt, um Spenden zu sammeln. Gleichzeitig hätten auch viele Angehörige in persönlichen Schreiben ihre Dankbarkeit für die mitfühlende Begleitung durch die Palliativstation zum Ausdruck gebracht. Ausbildung unterstützt Schatzmeister Wolfgang Girke berichtete von einer Million Euro an Spenden seit der Vereinsgründung 2007. Im Jahr 2013 flossen von den mehr als 200 000 Euro Einnahmen 173 000 Euro in die Palliativstation zur Unterstützung des Teams und zur Ausbildung einer Palliativfachärztin. 60 000 Euro gingen in die Rücklagen für den Umzug der Palliativstation sowie für den Aufbau des geplanten Hospizes „Fachärzte fehlen“ Zur Palliativversorgung in der Region gab Dr. Susanne Kreuzer (Palliativstation Neustadt) Auskunft. Ihre Zusatzausbildung zur Palliativfachärztin machte Dr. Margarete Pickert. Schwester Heidi Schupfner begleitet Patienten nach Hause und steht auf Abruf bereit. Eine spezialisierte ambulante Palliativversorgung, auf die jeder Einwohner Rechtsanspruch habe, funktioniere dagegen meist nur in Großstädten, so Kreuzer. „Im Raum Weiden-Neustadt-Tirschenreuth fehlen die Fachärzte für den 24-Stunden-Dienst.“ Daten für Spenden und weitere Infos zum Verein finden sich auf dessen Internetseite. Hospiz? Palliativ? Bei der Jahresmitgliederversammlung des Fördervereins für Schwerkranke erläuterte Dr. Frank Becker, Diözesangeschäftsführer der Malteser, dass es in vielen europäischen Ländern keinen Unterschied zwischen Hospiz- und Palliativversorgung gebe. In Deutschland dagegen schon. Hier bezeichne Hospiz die pflegerische Tätigkeit für die finale Lebensphase. Palliativversorgung wiederum verfolge das Ziel, die Lebensqualität so zu stabilisieren, dass man das Heim oder die Klinik wieder verlassen kann. (rdo) Für
das finanzielle Engagement zugunsten neuer Mitarbeiter und zum Wohl der
Patienten in der Palliativstation sprach Kliniken-Vorstand Josef Götz
(stehend) dem Förderverein für Schwerkranke seinen Dank aus. Außerdem im
Bild: (sitzend, von links) Schatzmeister Wolfgang Girke, Dr. Susanne
Kreuzer, Vorsitzende Waltraud Koller-Girke, Referent und
Diözesangeschäftsführer der Malteser Dr. Frank Becker, stellvertretender
Vorsitzender Bernhard Steghöfer sowie Schriftführer Hans Kaltenecker. |