Kostendämpfung im Gesundheitswesen führt dazu, dass nicht alles, was Patienten eigentlich brauchen, auch finanziert werden kann. Hilfe bietet seit Jahren der Förderverein für Schwerkranke. Weiden. (sbü) Spenden an und Spenden vom Förderverein für Schwerkranke ermöglichen es, dass Menschen auch in ihrem letzten Lebensabschnitt mit allem, was sie benötigen, gut versorgt werden können. „Wir finanzieren das, was Schwerkranke brauchen, aber vom gesetzlichen Gesundheitssystem nicht bezahlt werden kann“, sagte Fördervereinsvorsitzende Waltraud Koller-Girke anlässlich der Spendenbilanz 2019. Auf dem Spendenscheck für das Gesamtjahr, der an Josef Götz, Vorstand der Kliniken Nordoberpfalz, überreicht wurde, stand die Summe von 63315 Euro. „Wir erhalten sehr viele anonyme Spenden. Oft wird in den Todesanzeigen dazu aufgerufen“, berichtete die Vorsitzende und erklärte: „Wir wollen uns heute öffentlich bei allen Spendern bedanken.“ Auch die Beiträge der 320 Mitglieder, die oft über den Mindestbeitrag hinausgingen, würden einen wichtigen Teil zu den Förderaktivitäten des Vereins leisten. Was in diesem Jahr gefördert werden konnte, zählte Schatzmeister Alexander Brittinger auf. Allein mit 53000 Euro konnte die Palliativversorgung unterstützt werden. Damit wurden unter anderem Zusatzausbildungen in der Palliativmedizin finanziert. Schließlich sollen Kenntnisse und Anwendungen der Palliativmedizin in vielen Klinikbereichen zum Einsatz kommen. Dass dies erforderlich sei, bestätigte die Leiterin der Palliativstation in Weiden, Dr. Stephanie Kuchlbauer. „Wir brauchen ein Team, das auch auf den Stationen unterwegs ist“, sagte sie. Finanziert wurde im Palliativbereich auch zusätzliche Musik- und Atemtherapie. Die lange Reihe anderer Unterstützungsmaßnahmen des Fördervereins betrifft mitunter die Einrichtung eines Hypnotherapieraums in der Reha-Klinik Waldsassen, die Führung sogenannter Intensivtagebücher und die Unterstützung des 9. Ethiktags am Klinikum. Klinikvorstand Götz schloss sich dem Dank an die Spender an und zählte als Verdienst des Fördervereins auch die ausgelöste „Multiplikator- Wirkung in der Bevölkerung für die Palliativmedizin“ auf. Zufrieden zeigten sich die Fördervereins- Vorstandsmitglieder und Kuchlbauer darüber, dass es dank des Vereins gelungen sei, die Palliativ- und Hospizversorgung in der Region bedarfsgerecht aufzubauen. Stationäre und ambulante Dienstleistungen stehen zwischenzeitlich in beiden Bereichen zur Verfügung. Eine Zehnjahresbilanz über die Förderaktivitäten des Vereins für Schwerkranke habe zwar bisher noch niemand aufgestellt. Doch Schatzmeister Alexander Brittinger und die anderen Vorstandsmitglieder sind sich einig, dass das gesamte Fördervolumen deutlich über 500000 Euro liege und vielleicht sogar einen siebenstelligen Betrag erreiche. Auch in Zukunft will der Förderverein seine Aktivitäten fortsetzen. Schließlich sieht er sich in der ethischen und moralischen Verpflichtung, eine breite und ausnahmslose Versorgung aller Schwer- und chronisch Kranken zu ermöglichen. Wege zur Mitgliedschaft oder auch das Spendenkonto sind der Homepage des Vereins www.schwerkrankenfoerderverein. de zu entnehmen. Der Förderverein für Schwerkranke übergibt die Jahresspende mit (von links) Bernhard Steghöfer und Robert Weiß, Klinikvorstand Josef Götz, Palliativstationsleiterin Dr. Stephanie Kuchlbauer, Schatzmeister Alexander Brittinger, Vereinsvorsitzender Waltraud Koller-Girke und Dr. Ehrenfried Lachmann. Bild: Bühner
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